Kirchliche Bekenntnisse

Römer 10 : 17  So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber aus dem Wort Gottes.

Die Chicago-Erklärung zur Irrtumslosigkeit der Bibel (1978)

Seite 1

 

Vorwort

 

Die Autorität der Schrift ist für die christliche Kirche in unserer wie in jeder Zeit eine Schlüsselfrage. Wer sich zum Glauben an Jesus Christus als Herrn und Retter bekennt, ist aufgerufen, die Wirklichkeit seiner Jüngerschaft durch demütigen und treuen Gehorsam gegenüber Gottes geschriebenem Wort zu bezeugen. Im Glauben oder im Leben von der Heiligen Schrift abzuirren, ist Untreue gegenüber unserem Herrn. Die Anerkennung der völligen Wahrhaftigkeit und Zuverlässigkeit1 der Heiligen Schrift ist für ein volles Erfassen und angemessenes Bekennen ihrer Autorität unverzichtbar.2

 

 

Die folgende Erklärung bekennt3 erneut diese Irrtumslosigkeit der Schrift, indem sie unser Verständnis davon und unsere Warnung vor ihrer Verwerfung deutlich macht. Wir sind davon überzeugt, dass ihre Verwerfung bedeutet, dass man das Zeugnis Jesu Christi und des Heiligen Geistes ignoriert und die Unterwerfung unter die Forderungen von Gottes eigenem Wort verweigert, die doch Kennzeichen wahren christlichen Glaubens sind. Wir sehen es in dieser Zeit als unsere Pflicht an, dieses Bekenntnis angesichts des gegenwärtigen Abfalls von der Wahrheit der Irrtumslosigkeit unter unseren Mitchristen und der Missverständnisse dieser Lehre in der Welt um uns herum abzugeben.

 

 

Die Erklärung4 besteht aus drei Teilen: einer zusammenfassenden Erklärung, den Artikeln des Bekennens und des Verwerfens und aus einer beigefügten Auslegung. Sie wurde im Rahmen einer dreitägigen Beratung in Chicago erarbeitet. Diejenigen, die die zusammenfassende Erklärung und die Artikel unterzeichnet haben, wollen ihre Überzeugung von der Irrtumslosigkeit der Heiligen Schrift bekennen und sich gegenseitig sowie alle Christen zu wachsender Annahme und wachsendem Verständnis dieser Lehre ermutigen und herausfordern. Wir wissen um die Grenzen eines Dokuments, das in einer kurzen, intensiven Konferenz erarbeitet wurde und beanspruchen nicht, ihm das Gewicht eines Glaubensbekenntnisses zu verleihen. Dennoch freuen wir uns darüber, dass sich durch unsere gemeinsamen Diskussionen unsere Überzeugungen vertieft haben, und wir beten, dass die Erklärung, die wir unterzeichnet haben, zur Verherrlichung unseres Gottes für eine neue Reformation der Kirche in ihrem Glauben, ihrem Leben und ihrer Mission gebraucht werden möge.

 

 

Wir legen diese Erklärung nicht in einem streitsüchtigen Geist vor, sondern in einem Geist der Demut und Liebe, den wir in allen zukünftigen Gesprächen, die aus dem, was wir geäußert haben, entstehen, durch Gottes Gnade beibehalten möchten. Wir anerkennen erfreut, dass viele, die die Irrtumslosigkeit der Schrift verwerfen, die Konsequenzen dieser Verwerfung in ihrem übrigen Glauben und Leben nicht entfalten, und wir sind uns bewusst, dass wir, die wir uns zu dieser Lehre bekennen, sie in unserem Leben oft verwerfen, indem wir darin versagen, unsere Gedanken und Taten, unsere Traditionen und Gewohnheiten in wahre Unterordnung unter das Wort Gottes zu bringen.

 

Wir laden jeden ein, auf diese Erklärung zu reagieren, der im Lichte der Schrift Gründe dafür sieht, die Bekenntnisse dieser Erklärung über die Schrift zu berichtigen, unter deren unfehlbarer Autorität wir stehen, während wir unser Bekenntnis niederlegen. Wir nehmen für das Zeugnis, das wir weitergeben, keine persönliche Unfehlbarkeit in Anspruch und sind für jeden Beistand dankbar, der uns dazu verhilft, dieses Zeugnis über das Wort Gottes zu stärken.

 

 

 

1) Oder: Glaubwürdigkeit 2) Oder: wesentlich 3) Wörtlich: bekräftigt, bestätigt. „to affirm“ wird entsprechend dem historischen Gebrauch in deutschen Bekenntnistexten in dieser Übersetzung immer mit „bekennen“ wiedergegeben. 4) Gemeint ist nur die erste der drei Chicago-Erklärungen.

 

http://www.reformatio.de/wordpress/wp-content/uploads/2013/09/Chicago-Erklaerung.pdf

(ist nicht verlinkt)

Chicago-Erklärung - Vorwort (Seite 1)

        (Seite 3b)

                    (Seite 3c)